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Portrait Ronan Bennett



Ronan Bennett
Geboren am 14. Januar 1956 in Belfast, Nordirland
Schriftsteller

„Ich spiele Schach, weil ich jedes Mal von neuem hoffe, dass mir eine perfekte und schöne Partie gelingen möge – und natürlich schaffe ich das nie.“

„Schach hat mich in der entsetzlichen Langeweile der Untersuchungshaft gerettet. Seitdem bin ich diesem Spiel geradezu verfallen,“ sagt der Schriftsteller Ronan Bennett. 1974 – er hatte gerade seinen 18. Geburtstag gefeiert – landete der unschuldige Demonstrant für Bürgerrechte im berüchtigten Lager Long Kesh. Sein Anwalt schenkte ihm ein Schachbuch: „Bis dahin wusste ich nicht, dass man die Züge einer Partie notieren kann. Ich kannte zwar die Regeln, hatte aber keine Ahnung von Eröffnungen, Endspielen oder Strategien.“

Besonders das Schach des 19. und frühen 20. Jahrhunderts fasziniert den promovierten Historiker: „Es sind diese außergewöhnlichen Persönlichkeiten, die mich anziehen, wie Wilhelm Steinitz, José Capablanca oder Akiba Rubinstein. Ihnen standen noch keine Datenbasen zur Verfügung, sie haben die Dinge selbst entdeckt und entwickelt.“

Bennetts schriftstellerisches Werk reflektiert auch seine intensive Leidenschaft für das Schachspiel. So trägt sein fünfter Roman, der 2006 erschien, den Titel „Zugzwang“ und spielt vor dem Hintergrund des berühmten St. Petersburgers Turniers von 1914, an dem u.a. Lasker, Capablance, Aljechin und Rubinstein teilnahmen.

Er selbst bezeichnet sich als „enthusiastischen Schach-Amateur“ mit „äußerst bescheidenen Erfolgen. Ich müsste das Verlieren mittlerweile zwar gewohnt sein, dennoch überwältigt mich jedes Mal ein schreckliches Gefühl der Trostlosigkeit.“ Allerdings: Bei einem Simultan gelang ihm nach intensiver Eröffnungsvorbereitung auch schon ein Remis gegen den englischen Großmeister Dan King!

Mit Dan King verbindet Ronan Bennett nicht nur sein bislang größter Erfolg am Schachbrett: Die beiden schreiben seit Jahren gemeinsam die Schachspalte im Guardian, in der sie auch über die Schacholympiade in Dresden berichten.