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Das Familienturnier wird olympisch

Dresden, 16/11/2008
Die 60 Mannschaften, die sich für das erste olympische Familienturnier gemeldet hatten, waren wie schon der Titel des Turniers nahe legte, miteinander verwandt. Im Congress Center mit dabei waren an diesem Sonntagvormittag Teams bestehend aus Ehepaaren, Geschwistern, Eltern mit ihren Kindern, Großeltern mit ihren Enkeln, den Onkel oder die Tante mit Neffe oder Nichte, Cousins oder auch mal die gewagte Kombination der Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.

Außer dem Verwandtschaftsverhältnis verbindet sie ihre Leidenschaft für das Spiel der Könige. So auch Gunnar und Hendrik Reichmann, die aus Cottbus und Berlin angereist waren: „Mein Zwillingsbruder und ich spielen seit 1984 Schach. Am Familienturnier nehmen wir jedes Jahr teil.“
Das Familienturnier wurde in sieben Runden nach dem Schweizer System ausgetragen. Pünktlich um neun Uhr eröffnete Turnierleiter Manfred Kalmutzki das Spiel. Nach der 6. Runde gab es eine kurze Pause und dann hieß es „Bretter frei“ für die 7. und letzte Runde. Am Anfang war nur konzentrierte Stille und das Klicken der Schachuhr zu hören. An den Brettern sah
man die verschiedensten Kombinationen. Kleine Jungen oder Mädchen spielten gegen Männer
oder Frauen, die wohl ihre Großväter oder Großmütter sein könnten. Ernst saßen aber auch die jüngsten Schachtalente einander gegenüber und brüteten über dem nächsten Zug.

Eine der zahlreichen Partien war die von Julia Funken (6 Jahre) gegen Herrn Schwarz-Havekost (70
Jahre). Julia ist noch so klein, dass sie von ihrem Vater noch ein Kissen untergeschoben
bekam, um einen besseren Überblick zu haben. Sie war ganz zappelig. Der Tag hatte früh
begonnen. Um 7.30 Uhr musste sie mit ihrem Vater und ihren zwei Brüdern
schon im Kongresszentrum sein, um sich für das Turnier zu registrieren. „Hast du was gezogen?“,
fragt sie
ihren Spielpartner. Nach dem Spiel, das Julia leider verloren hatte, fragte ich sie nach ihrer
Bilanz des Tages: „Ich habe alle Spiele verloren und Spaß macht es mir auch nicht.“ Julias
Vater erklärte mir, dass bei ihnen die Schachbegeisterung in der Familie eher
auf der Seite der Männer ist. „Wie auch beim Fußball. Aber Julia hat zwei Brüder und muss
dann da auch immer mit hin.“ Familie Funken aus Breitenau, mit den drei Funken Kindern Julia (6), Jakob (10)
und Richard (11), ist beim Familienturnier schon bekannt wie ein bunter Hund. Dreimal in Folge
haben sie seit 2006 den Titel „Beste Familie“ gewonnen. Für diese Wertung gibt es vor
Turnierbeginn Vorgabepunkte, die nach Alter und DWZ gemäß Dresdner Tabelle ermittelt
werden.

Um 14 Uhr wurden dann die Sieger bekannt gegeben. Kalmutzki zog zufrieden Bilanz: „ Der Charakter des Familienturniers ist durch diese Veranstaltung wieder zum tragen gekommen.“ Er verlas die Gewinner und übergab ihnen ihre Preise. Spielstärkste Familie wurden Georg und Gerhard Schmidt aus München. Die Funkens haben es diesmal nicht geschafft, Platz 1 bei der Wertung „Beste Familie“ zu belegen. Sie wurden von Familie Beyer geschlagen. Aber Vater Funken war auch mit Platz 2 sehr zufrieden. Schließlich ist das Silber ja auch olympisch.

Von Maxie Moder

Ergebnisse des Familienturniers (*.xls-Datei)

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